Die Teuerungswelle rollt durch Österreich. In den vergangenen vier Wochen haben die Energieversorger den Konsument:Innen ihre Jahresabrechnungen übermittelt. Nach steigenden Mieten, hohen Lebensmittelpreisen und saftig gestiegenen Bankgebühren fügt sich somit ein weiterer Puzzlestein ins unfreundliche Gesamtbild: Die Turbo-Teuerung zieht sich mittlerweile durch alle Lebensbereiche.
Zur selben Zeit schreiben viele Unternehmen in Europa Rekordgewinne – trotz ungewöhnlich hoher Energie- und Rohstoffpreise. 40 Prozent der österreichischen Unternehmen haben sich laut Ökonom Oliver Picek vom momentum Institut im Windschatten der Teuerung ein Körberlgeld geholt. Ist die Gier mancher Unternehmen mitschuld an Österreichs Rekord-Inflation?
In dieser Dok1 macht sich Hanno Settele auf die Suche nach den Gewinnern der Teuerung. Wo ist das Geld? Diese Frage richtet Settele unter anderem an Nahversorger, Großindustrielle, Stromanbieter, Banken und Immobilienhändler. Nicht alle antworten ihm - und jene, die es tun, klagen unisono: So sind wir nicht! Keiner will es gewesen sein.
Stattdessen verweisen fast alle auf die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Wirtschaftsexpert:innen kennen eine andere Realität. „Wenn drei Unternehmen dasselbe Produkt herstellen, aber nur eines davon höhere Herstellungskosten hat, ziehen die beiden anderen bei den Preiserhöhungen eben mit“, erklärt Inflations-Expertin Monika Köppl-Turyna, Eco Austria.
Werden hier also doch nicht nur die Mehrkosten für Energie, Rohstoffe und Herstellung an uns weiterverrechnet, sondern auch Extra-Gewinne lukriert? Welchen Einfluss haben die Gießkannen-Förderungen der öffentlichen Hand auf die in Österreich besonders hohe Inflationsrate? Und: Wie kommen wir hier wieder raus?